#Wellenreiten

Sebastian Steudtner

Deutscher Wellenreiter surft Weltrekord

Der deutsche Wellenreiter Sebastian Steudtner hat einen Weltrekord für die höchste jemals gesurfte Welle aufgestellt. 26,21 Meter war die Riesenwelle groß, die der 37-Jährige im Oktober 2020 im portugiesischen Nazare genommen hatte.

Dafür wurde Steudtner am Dienstag im Küstenort nördlich von Lissabon mit dem Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde ausgezeichnet. „Alle Berge sind erklommen, alle Wüsten sind durchquert. Das einzige noch weitgehend unerforschte Element ist das Wasser“, sagte Steudtner der Deutschen Presse-Agentur. „In diesem Element performen zu können, macht mich stolz.“ Rund anderthalb Jahre hat die Jury gebraucht, um die exakte Höhe der Welle vom 29. Oktober 2020 zu messen. Steudtner hat damit den bisherigen Rekord des Brasilianers Rodrigo Koxa gebrochen. Koxa hatte 2017 ebenfalls in Nazare eine 24,4 Meter hohe Welle gesurft. „Es zeigt, dass alles im Leben möglich ist“, sagte Steudtner. „Das ist nicht der Weltrekord dafür, die meisten Hot Dogs gegessen oder die meisten Piercings zu haben. Sondern dafür, eine Welle gesurft zu haben, die von der Natur erzeugt wurde.“ Steudtner zählt seit langem zu den besten Big-Wave-Surfern der Welt. Dreimal hat er bereits die wichtigste Auszeichnung seiner Sportart gewonnen. Nun folgte der Weltrekord. Im Alter von 16 Jahren war Steudtner von Nürnberg nach Hawaii gezogen, um das Surfen zu lernen.

Evolution Surfen

"Wellenreiten ist eine Lebensschule"

Alena Ehrenbold gehört zu den besten Wellenreiterinnen der Schweiz. Sie hat mehrmals an Weltmeisterschaften teilgenommen und preisgekrönte Surf-Filme gedreht. Yves Bossart spricht mit der Luzernerin über Bretter, Babys und Surfen als Lebensschule.

Mit 21 Jahren steht Alena Ehrenbold zu ersten Mal auf einem Surfbrett. Wenige Jahre später surft sie für die Schweizer Nationalmannschaft, lässt schliesslich ihren Beruf als Gymnasiallehrerin hinter sich und macht eine Profikarriere als Surferin. Fünf Jahre lang lebt sie ihren Traum und reist als Nomadin mit dem Brett um die Welt. Heute hat sie zwei kleine Kinder und arbeitet wieder als Lehrerin. Yves Bossart spricht mit der passionierten Surferin über gelebte Träume, faule Kompromisse und über den Wellengang des Lebens.

Tod des Surf-Stars

Kalani David stirbt beim Wellenreiten

Er war ein Ausnahmetalent auf dem Surf- und Skateboard: Der US-Amerikaner Kalani David ist bei einem Unfall in Costa Rica gestorben. David war 24 Jahre alt.

Trauer in der Surfwelt: Der US-Surfer und Skateboarder Kalani David ist tot. Der Sportler starb im Alter von 24 Jahren beim Wellenreiten in Costa Rica. David, der aus Hawaii stammt, war als Skate- und Surfphänomen bekannt. Schon als 14-Jähriger gewann er seine erste Goldmedaille beim «ISA Junior Surfing World Championship» in Panama. Mehrere US-Medien berichteten übereinstimmend, dass David an einem Herzanfall starb. Ein enger Freund, der Fotograf Peter Kind, bestätigte dem Magazin «Surfers Mag», dass David an einem «schweren Anfall beim Surfen» gestorben sei. Die Justizbehörde in Costa Rica teilte laut dem US-Magazin TMZ mit: «Er war beim Surfen, als er offenbar eine Art epileptischen Anfall erlitt und ertrank.»

Der unterschätzte Surf-Hotspot

Surfen auf Mallorca

Es ist vor allen Dingen das erste Aufeinandertreffen von Neoprenanzug und Mittelmeer, das sie Überwindung kostet. Das synthetische Kautschuk lässt das 14 Grad kalte Salzwasser nur kurz an die Haut von Surflehrerin Ariadna Climent-Fernández, bevor es sich durch die Körpertemperatur der Mallorquinerin aus Sa Ràpita erwärmt und eine Schutzschicht zwischen ihr und dem winterlichen Meer vor Mallorca bildet. Jetzt sitzt die 22-Jährige an ihrem Lieblingssurfspot „S’Estalella” ebenfalls bei Sa Ràpita auf ihrem Surfbrett, treibt im Wasser und beobachtet die Wellen.

„Ich habe erst vor ein paar Jahren auf der indonesischen Insel Bali mit dem Surfen angefangen”, erklärt die junge Frau in sehr gutem Deutsch, das sie während des Studiums in Bremen gelernt hat und ergänzt, „obwohl ich hier auf Mallorca aufgewachsen bin, dachte ich immer, Surfen, also Wellenreiten, sei kein Ding hier auf der Insel.” Jetzt, wo sie selbst surft und bei der Surfschule „BonaOna” in Can Pastilla arbeitet, hat sie ihre Meinung korrigiert. „Mallorca hat mehr als 20 Surf-Spots, die rund um die Insel verteilt sind. Der bekannteste ist wohl bei Son Serra de Marina.” An einem sonnigen Sonntag im Sommer könne man da schon mal gut und gerne mit 50 anderen Surfern auf die perfekte Welle warten. Das Miteinander sei dabei dann nicht immer ganz einfach, erklärt Fernández.

Wellenreiten ohne Brandung

Surfen an der Traun

Zum Wellenreiten braucht es Wellen – und nicht zwingend das Meer. Im Binnenland Österreich gewinnt Surfen ständig an Popularität: In Ebensee wird auf der Traun die nach Eigenangaben größte künstliche Flusswelle der Welt geritten.

Zehn Meter breit

Die Riverwave bietet an sich schon einen Adrenalinkick: Zehn Meter breit und bis zu eineinhalb Meter hoch ist Europas größte künstliche, stehende Surfwelle an der Traun. Vergangenes Jahr hat sie eröffnet und ist seither bei trainierten Surfern, aber auch Neueinsteigern ein beliebtes Ausflugsziel. Im Winter in der Andrang jedoch etwas geringer. 

Maximilian Neuböck ist Betreiber der Anlage und einer dieser mutmaßlichen Helden. Auf die Frage, weshalb er zwei- bis dreimal die Woche bei Wassertemperaturen von drei bis fünf Grad Surfen geht, erwidert er: „Warum sollte man es nicht tun?“ Der Schnee fürs Ski- und Snowboardfahren fehle derzeit noch. Er gehe deshalb vorerst seiner Surfleidenschaft nach. „Kick ist es aber im Winter kein anderer als im Sommer“, so Neuböck.

Wellenreiten an der Ostsee

Mit Flügel und Spezial-Brett übers Wasser

Kopfüber segelt der Surfer bei einem Sprung über das Wasser der Ostsee. Dabei trägt er einen Neopren-Anzug gegen die Kälte. Für die Sportart braucht er außerdem einen großen Flügel und ein ungewöhnliches Brett.

Der Sportler steht nämlich nicht auf einem der Surfboards, die typisch fürs Wellenreiten oder Windsurfen sind. Sein Board hat einen langen Stiel mit einer Tragflügel-Konstruktion unten dran. Dieser Teil taucht normalerweise ins Wasser ein. Nur bei einem Sprung kann man den Unterbau sehen. 

 

Junior Surfer

"Mein Glaube motiviert mich"

Professionell zu surfen ist ein hohes Ziel. Für Kilian Rosskopf stellt das hingegen kein Hindernis dar, um seinen Traum weiter zu verfolgen. Dabei möchte der junge Sportler auch öffentlich zu seinem Glauben stehen.

Kilian lernte in Hawaii surfen, als er noch mit seiner Familie dort lebte. Heute wohnt der 14-jährige
Rheintaler wieder in der Schweiz. Er und sein älterer Bruder Rivan spornen sich beim Surfen in brüderlicher Konkurrenz gegenseitig an. «Ich und Rivan trainieren immer zusammen. Wir pushen einander, und ohne ihn wäre ich nie zu so einem guten Surfer geworden», sagt Kilian dazu. 
Um ihren Söhnen bessere Berufsaussichten zu garantieren, haben sich die Eltern während der Corona-Pandemie dazu entschieden, mit ihrer Familie von Hawaii zurück in die Schweiz zu ziehen. Echte Meereswellen wie in Hawaii kann die Schweiz nicht bieten. In Zürich, Luzern und Sion ist es aber möglich, auf künstlichen Wellen zu surfen. Kilian trainiert in diesen Schweizer Städten einmal pro Woche und fährt in den Ferien mit seiner Familie zusätzlich nach Frankreich, Spanien oder Marokko, wo er und sein Bruder im Meer

Wellenreiten können.

Freddy Olander trainiert für den Weltrekord. Er will eine über 30 Meter hohe Welle in Nazaré surfen

Freddy Olander

Big-Wave-Surfer Freddy Olander

Der Berliner Freddy Olander surft in Nazaré gerade die größten Wellen der Welt. Sein Ziel: über 30 Meter. Dass er dabei sterben kann, hält ihn nicht ab – Surfen ist sein Leben.

Freddy Olander trainiert für den Weltrekord. Er will eine über 30 Meter hohe Welle in Nazaré surfen

Bis vor zwei Jahren paddelte Olander ohne Hilfe 10 Meter hohe Wellen an. “Beim Free Paddel hatte ich aber das maximale Level erreicht”, sagt der 37-Jährige.

Olander wollte mehr. Mehr Thrill, mehr Adrenalin, mehr Glücksgefühle. Er wollte sehen, was er alles aus sich herausholen kann. Deswegen surft er jetzt professionell. Und lässt sich mit einem Jetski hinaus in die riesigen Wasserschluchten ziehen – neben Sebastian Steudtner und Kai Lenny, den besten Big-Wave-Surfern der Welt.

Freddy Olander

„Ich habe immer große Wellen gesucht und wollte diese bezwingen“, erzählt der 37-jährige Berliner Freddy Olander. „Wenn ich die Welle in Nazare schaffe und alles geht gut, bin ich eine ganze Woche high von dem Rausch. Es ist das beste Gefühl der Welt“