Das richtige Surfboard

Die Wahl des richtigen Surfboards zwischen all denn verschiedenen Surfboard-Typen ist entscheidend und abhängig von vielen Faktoren, u.a. von den Eigenschaften der Welle (Größe, Form) und von den Eigenschaften des Surfers, also von Größe, Gewicht, Trainingszustand, Surflevel, Erfahrung, Ziele, Motivation, etc. Generell ist der größte und häufigste Fehler die Auswahl eines Boards mit zu wenig Auftrieb (zu kurz und/oder zu schmal und/oder zu dünn). Viele Surfer nehmen die Boardmaße von Pro-Surfern als Ausgangspunkt ihrer Kaufentscheidung und ignorieren somit völlig ihre individuellen Möglichkeiten. Wenn du z.B. zu früh auf ein Brett mit zu wenig Volumen umsteigst, verlangsamt sich der Lernprozess und du hast weniger Spaß beim Surfen.


Wie unterscheiden sich die verschiedenen Surfboardtypen eigentlich?

Es gibt natürlich mittlerweile unzählige Shapes und Surfboard-Typen und nicht immer ist auf den ersten Blick klar, welcher Kategorie ein Board zugeordnet werden soll. Die unterschiedlichen Surfboard-Typen unterscheiden sich hinsichtlich:

  • Ihres Auftriebs (der eben Auswirkungen auf das “Erwischen” der Wellen hat)
  • Ihrer Stabilität (beim Anpaddeln; beim Surfen)
  • Ihrer Geschwindigkeit (beim Anpaddeln; beim Surfen)
  • Ihrer Manövrierbarkeit

Für eine erste Unterscheidung zwischen den Surfboard-Typen reichen allerdings die folgenden Shapes und die jeweils daraus abgeleiteten Formen. Longboard (Malibu)Mini-Malibu, Funboard, Shortboard, Fish sowie Semi-Gun und Gun, wobei die Grenzen je nach Quelle etwas differieren und sich teilweise überschneiden.

Longboard

Klassische Longboards sind etwa 9 bis 10 Fuß lang, 22 Inches breit und 3-4 Inches dick. Mit ihnen verbindet man die “guten, alten Zeiten”, die 60er Jahre, wo Hang Fives und Hang Tens das höchste der Gefühle waren. Ab Ende der 60er wurden sie immer mehr von neuen, kürzeren Surfboards verdrängt, erlebten aber in letzter Zeit wieder einen Aufschwung. Das beste Einsatzgebiet für das Longboard sind sich langsam aufbauende Wellen, auf denen man gemütlich cruisen kann. Beim klassischen Longboarden kommt es nicht darauf an, radikale Turns zu machen, sondern vielmehr in harmonischen Bewegungen mit der Welle zu spielen und die Fußstellungen auf dem Brett zu verändern. Longboards sind die voluminösesten und längsten Surfbretter, d.h. sie bieten bei sonst gleichen Bedingungen den meisten Auftrieb. Der Auftrieb wiederum ist entscheidend für die Geschwindigkeit beim Paddeln und beim normalen Abreiten einer Welle.

Malibu

Ein Mini-Malibu ist zwischen 7 und 8 Fuß groß und überzeugt durch seine ideale Volumenverteilung. Der Malibu Shape ist ein Surfboard, welches perfekt für Anfänger und Beginner als erstes Board nach dem Softboard geeignet ist.

Gun

Gun Surfbretter sind für große Wellen über 8 Fuss mit einem Single, oder Tri Fin Set Up gedacht. Das meist verbreitetste Missverständnis über das Gun Surfbrett Design ist, dass dieses Design das „Schnellste“ wäre. Tatsächlich aber haben Gun Surfbretter Design, Features die auf Kontrolle abzielen und eher langsame Charaktereigenschaften haben. Zweck oder Grund für diese Art von Shape ist es, mit grossen Geschwindigkeiten, Kabbelwellen und Strömungen, wie sie in grossen Wellen zuhauf vorkommen, zurecht zu kommen. Die Länge macht es einfacher zu paddeln und erlaubt es die Wellen früher zu bekommen.

Funboard

Ein Funboard ist etwa 6´8″ bis 7´6″ lang, 21–22″ breit und 2½” bis 3½” dick, und vom Shape her ein kleineres Longboard mit doch sichtbaren Shortboard-Einflüssen. Wegen dieses Längenunterschiedes ist es für viele Umsteiger vom Malibu besser ein Hybrid-Shape (auch Evolution oder Funboard genannt) zu nutzen bevor es dann weiter (runter) auf’s Shortboard geht. Die Shortboard-Einflüsse sind in der der spitz zulaufenden Nose und dem größeren Rocker zu sehen. 

Shortboard

Der Weg bis zum ersten reinrassigen Shortboard für einen Einsteiger ist sehr lang und führt nach dem Einstieg über ein Malibu im Idealfall auch erst über ein Hybrid-, Egg- oder Fish-Shape. Bei den Shortboards gibt es wohl die größte Auswahl an verschiedenen Modellen und es würde einen eigenen Artikel brauchen, um auch nur im Ansatz alle Formen aufzuzählen. Darum gehen wir jetzt nur auf die grundlegenden Eigenschaften aller Shortboards ein. Ein typisches Shortboard ist etwa 5´8″–6´8″ lang und hat ein Square-, Round- oder Swallowtail. Während beim Longboarden eher ruhige, harmonische Bewegungen gezeigt werden, geht es beim Shortboarden um schnelle, radikale und kraftbetonte Manöver. Das Ziel beim Shortboarden könnte vielleicht in möglichst radikalen Manövern, Barrels und Aerials manifestiert werden.

Fish

Der Fish ist unter den verschiedenen Surfboard-Typen eher ein Surfboard für kleinere Wellen und ist zwischen 5´5″-6´4″ lang. Er hat weniger Rocker und viel mehr Volumen als ein klassisches Shortboard. Das Swallow-Tail, welches bisweilen auch bei Shortboards vorkommt, ist sehr wendig und schnell, hält aber auch in steilen Wellen gut. Vor allem an Stränden, an denen es oft kleine Wellen gibt, ist der Griff zum Fish in den letzten Jahren immer populärer geworden. Mit etwas größeren Finnen lassen sich diese Boards auch sehr gut bei Wellen bis Kopfhöhe surfen, was den Fish zu einer guten Option für ambitionierte Fortgeschrittene macht, für die das klassische Shortboard noch etwas zu wenig Auftrieb hat.